Die meisten Apps werden nur heruntergeladen, um dann in einen Dornröschenschlaf zu fallen. Sollen die User eine App regelmäßig aufrufen und nutzen, bedarf es einiger Voraussetzungen: Wichtig ist, dass sie sich leicht bedienen lässt, noch wichtiger: dass sie etwas Brauchbares anzubieten hat. Aber in jedem Fall muss sie erst einmal auf sich aufmerksam machen. Mobile Marketing ist das Stichwort
Mobile Marketing: Mit drei App-Features zum treuen Begleiter
Was bringt einen Anwender dazu, sich eine App auf das Handy zu laden? Oft ist es eine reine Impulshandlung. Manche fühlen sich von den Bildern im App- oder Play Store angezogen, andere lassen sich von einem „App-only“-Rabatt verführen, wieder andere haben einfach Langeweile. Einige User suchen gezielt nach bestimmten Funktionen. Gibt es dafür unterschiedliche Apps, werden sie sich vermutlich für die entscheiden, die von anderen am besten bewertet oder von Apple „gefeatured“ wurde. Für den Anbieter lohnt es sich also, seine App technisch einwandfrei zu designen und mit aktuellen Features auszustatten, beispielsweise Dark Mode Support, Unterstützung für Smart Watches, App Indexing oder Widgets. Hierzu später mehr.
Gutes Design und intuitive Bedienbarkeit helfen definitiv, einen Platz ganz oben auf der Beliebtheitsskala zu belegen. Klappt das nicht auf Anhieb, empfiehlt es sich, Nutzer-Feedback nicht nur zu lesen, sondern auch zu berücksichtigen. Für viele Anwender ist es zudem wichtig, dass der App-Anbieter seine Datensammelwut im Zaum hält. Seit Ende vergangenen Jahres verlangt Apple für jede im App Store gelistete iOS-App bereits eine Datenerklärung.
Die Zahl der Downloads ist ein schwacher KPI
Wie geht es nach der Installation weiter? Neue Apps müssen sich meist erst mal hinten anstellen. Sie landen auf der letzten Seite des App-Bildschirms. Ein Download allein ist noch kein Erfolgsnachweis. Entscheidend ist vielmehr, wie häufig die App aufgerufen wird. Und dazu sollte sie sich durch Mobile Marketing mindestens einmal lautstark in Erinnerung bringen. Diese drei technischen Features können dabei extrem hilfreich sein.
1. App Indexing: User bekommen, was sie suchen
Wann wird eine App aufgerufen? Vor allem dann, wenn sich Nutzer davon einen Mehrwert versprechen. Das gilt unabhängig davon, ob es sich um reine Unterhaltung oder einen geschäftlichen Vorteil handelt. In jedem Fall ist es optimal, wenn die App genau das offeriert, was sich der User in diesem Augenblick wünscht. Die Herausforderung besteht darin, Nutzer und ihre Bedürfnisse mit der entsprechenden App zusammenzubringen. Hier kommt das erwähnte App Indexing ins Spiel: Wer seine App mit dieser Funktion ausstattet, macht ihre Inhalte für den Google-Crawler zugänglich. So erscheint die App in den Suchergebnissen, sobald der Handy-Besitzer einen passenden Begriff googelt. Ein Klick auf den Link, und die mobile Anwendung öffnet sich an der entsprechenden Stelle.
Idealerweise finden sich dieselben Inhalte zusätzlich auch auf der Website des Anbieters – nur für den Fall, dass der User die App noch gar nicht heruntergeladen hat. Ist ein sogenannter Universal Link installiert, wird der Anwender automatisch auf die Website umgeleitet. Für ihn es damit einfacher denn je, Inhalte in der jeweils passenden Form präsentiert zu bekommen. Wie sich das Ranking der App-Inhalte in den Suchergebnissen verbessern lässt, ist ein Thema für sich. Experten für Suchmaschinenoptimierung (SEO) können hier weiterhelfen, wenn interne Ressourcen fehlen.
2. Widgets: stets aktuell und permanent sichtbar
Was aber, wenn User nicht nur ab und zu, sondern am besten ständig an die App erinnert werden sollen? In diesem Fall haben sich Widgets bewährt. Das sind zu einer App gehörige Mini-Anwendungen, die direkt auf dem Homescreen des Handys platzierbar sind. Auch das gehört zu Mobile Marketing.
Widgets laufen im Hintergrund und aktualisieren sich im günstigsten Fall permanent selbst. Sie sammeln aktuelle Daten zu bestimmten Interessengebieten, die sie dann laufend zur Verfügung stellen. Das können Rezeptvorschläge, Fitness-Tipps oder simple Wettervorhersagen sein. Der konkrete Mehrwert ist entscheidend für eine erfolgreiche Widget-Integration: Sofern Anwender die Informationen als nützlich empfinden, betrachten sie die Widgets auch nicht als Belästigung. Für den App-Anbieter bedeutet das, ständig einen Fuß in ihrer Tür zu haben. Seine Leistung besteht also darin, das Widget für Kunden so relevant zu machen, dass sie es auf dem Bildschirm platzieren und behalten wollen.
3. Instant Apps und App Clips: kleine Helfer, großer Nutzen
Wie können sich Apps für den User unentbehrlich machen? Am besten, indem sie ihn von langweiligen Routinearbeiten befreien, sprich: alltägliche Abläufe mehr oder weniger automatisch begleiten. Hier haben die App Clips (für iOS) und die Instant Apps (für Android) ihren großen Auftritt. Diese winzigen, nativen Apps müssen nicht einmal installiert werden. Sie werden aktiv, sobald sie ins Wirkungsfeld eines im Smartphone hinterlegten Auslösers geraten, sei es ein Link in einer Nachricht, ein Visual Code oder ein NFS-Sender.
Vor allem in den App Clips steckt heute schon viel Potenzial. Sie lassen sich mit anderen Apple-Services wie dem Bezahldienst Apple Pay oder dem Identitätsservice „Mit Apple anmelden“ zu einfachen Abläufen verketten. So lässt sich etwa der Besuch eines Restaurants von der Tischbuchung über die Getränkebestellung bis zur Bezahlung digital abdecken. Ein anderes Beispiel ist das Ausleihen eines Fahrrads: Nähert sich der Kunde dem Rad, wird via NFC der App Clip geöffnet. Hat er Identitäts- und Bezahl-Service in den Clip integriert, kann er ohne weitere Formalitäten aufsteigen und losradeln. Übrigens: Laut Nutzervereinbarung dürfen App Clips nach dem ersten Öffnen noch acht Stunden lang Push-Nachrichten auf das Handy des Users schicken, ohne dass sie dafür um Erlaubnis bitten müssen. Was der Anbieter seinen Kunden schon immer sagen wollte – jetzt und hier hat er die Gelegenheit dazu.
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