Woopies, Silver Ager, Best Ager, Golden Ager, Third Ager: Hinter all diesen Begriffen verbirgt sich eins, und zwar eine Top-Qualifikation für den Arbeitsmarkt. Denn die Silver Society hat nicht nur ein paar Jahre auf dem Buckel, sondern eine hohe Sozialkompetenz, umfangreiche Netzwerke, hohe Disziplin und Motivation, sowie Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft im Gepäck.
Silver Society – Willkommen im silbernen Zeitalter des Recruitings
Innerhalb der nächsten Jahre wird unsere Gesellschaft aus immer mehr Best Agern bestehen, die in Richtung Rente ziehen werden. Die Anzahl der potenziell Erwerbstätigen im Alter von 18 bis 67 wird deutlich sinken – und zwar um über 5 Millionen Menschen bis zum Jahr 2031.
Die Zahlen, Auswirkungen und möglichen Strategien sind jüngst in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft analysiert und diskutiert. Aus den Ergebnissen geht eines klar hervor: Um den Rückgang der Anzahl der Erwerbstätigen zu kompensieren, sind die noch nicht erschlossene Erwerbspersonenpotenziale zu mobilisieren. Ein solches ungehobenes Potential birgt die Silver Society.
Die meisten Unternehmen legen den Schwerpunkt ihrer Bemühungen jedoch allein auf die Rekrutierung jüngerer Arbeitnehmer. Es muss also ein Umdenken stattfinden, ein Sensibilisieren und dringend auch ein Digitalisieren.
Der HR-Software Anbieter Infoniqa hat sechs Hebel zusammengestellt, die Ihnen als Starthilfe für ein solches Umdenken dienen können. Viel Spaß beim Lesen!
1. Das tief verankerte Bild der „klischeehaften Alten“ abschütteln
Es bedarf eines Mentalitätswechsels, damit die Junggebliebenen den Jobmotor anschieben und die Fachkräftemangel-Lücke schließen können. Erfahrungsreiche Menschen müssen als Chance erkannt werden. Sie sind frühzeitig als Mentor:innen, Berater:innen, Vertrauenspersonen und Wissensträger:innen zu sehen, die die junge Generation motivieren und inspirieren.
2. Altersfreundliche Unternehmenskultur schaffen
Es braucht eine Unternehmenskultur, die nicht nur oberflächlich, sondern in der Tiefe auf Wertschätzung und Respekt beruht. Dazu gehört auch die Förderung der positiven Wahrnehmung von älteren Mitarbeiter:innen im Unternehmen.
3. Silver-Society-festes Employer Branding etablieren
Die meisten Arbeitgebermarken orientieren sich an der immer gleichen Zielgruppe: 20- bis 40-Jährige. Dementsprechend ist auch das Recruiting ausgerichtet. Die Rechnung ist einfach: Von diesen Recruiting- und Personalmarketing-Maßnahmen fühlen sich 50plus-Kandidat:innen nicht angesprochen. Es ist eine eigene Zielgruppe, die präzise adressiert werden will. Dazu gehört neben dem Wording auch eine HR-Bildwelt abzudecken, die nicht nur Models zwischen 20 und 30 Jahren abbildet.
4. Mit dem „silveroptimized Workplace“ bestehende Erfahrungsträger binden
Die Arbeitgeber:innen müssen gemeinsam mit dem Gesetzgeber auf die Bedürfnisse der Silver Society eingehen und insbesondere flexible Beschäftigungsmodelle für Mitarbeiter:innen im Rentenalter schaffen. Die Voraussetzung dafür wäre eine lebensphasenorientierte Personalpolitik. Aber auch das Führen von Lebensarbeitskonten, zusätzliche Urlaubstage oder Sabbatical- und Pflegezeit-Angebote sind als konkrete Maßnahmen anzudenken. Schön ist es, wenn Unternehmen in das Wissen der Jungen investieren, aber das altersunabhängige Weiterbilden der Belegschaft ist elementar.
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen und Arbeitsplatzergonomie fördern
„Ergonomischer Arbeitsplatz“ heißt nicht nur „höhenverstellbarer Schreibtisch“ und „Gesundheitsmaßnahmen“ heißt nicht nur „Prävention“. Arbeitsergonomie bedeutet auch das Zusammenstellen von generationsübergreifenden Teams, die unterschiedliche Erfahrungen haben und so auch unterschiedliche Ideen entwickeln. Eine ausgewogene Work-Life-Balance gehört ebenso zum Gesundheitsmanagement wie Angebote von Sport über Ernährung bis zur Entspannung.
6. Wissen der Silver Society im Unternehmen managen und zentral zugänglich machen
Auf der einen Seite muss klassisches Wissensmanagement vorangetrieben und mithilfe entsprechender Tools unterstützt werden. Gleichzeitig müssen aber auch aktiv Maßnahmen ergriffen werden, um Erfahrung zu transferieren und zu erhalten. Gerade mit Hinblick auf die Silver Society muss innerhalb der Belegschaft geprüft werden, wie routiniert der Umgang mit etablierten Software Tools ist.
HR-Abteilungen tun gut daran, sich frühzeitig mit der Frage zu beschäftigen, welche Rolle beispielsweise eLearning oder Microlearning künftig spielen sollen. Wissenstransfer ist ein Langezeitprojekt, mit dem man am besten schon gestern startet.
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