Der Drang zur Digitalisierung ist momentan so stark wie nie – Doch wer überstürzt handelt, könnte sich selbst Steine in den Weg legen. Diese fünf Handlungsempfehlungen für nachhaltige Digitalisierung helfen, eine erfolgreiche IT-Strategie aufzustellen:
Erfolgreich und sicher in die Zukunft – Fünf Handlungsempfehlungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen IT-Strategie
Die Sicherung von Innovations- und Wettbewerbsstärke steht üblicherweise in jedem Lastenheft von Unternehmenslenkern. Doch auch die Entwicklung von Strategien zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs in weniger rosigen Zeiten nimmt an Bedeutung zu. Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass dies für viele Unternehmen bedeutet, die Digitalisierung mit Nachdruck voranzutreiben und dabei auch die eigene IT-Strategie auf den Prüfstand zu stellen.
Matthias von Blohn, Vice President EMEA Insight & Customer Strategy bei Oracle, sagt:
„Für viele Betriebe macht es zunehmend Sinn, selbst Kernsysteme und -prozesse etwa der Finanz-, HR- oder Beschaffungsabteilung in die Cloud zu migrieren. Diese bietet nicht nur Effizienz- und Kostenvorteile, sondern vor allem auch einen hohen Grad an Skalierbarkeit, Hochverfügbarkeit und Sicherheit in Zeiten fluktuierender Märkte.“
Wie bei vielen größeren Vorhaben gibt es aber auch auf dem Weg zu einer ganzheitlichen und nachhaltigen IT-Strategie Untiefen, die es zu umschiffen gilt.
Folgende fünf Punkte sollten auf jeden Fall Beachtung finden:
1. Innovationen smart nutzen
Der abteilungsübergreifende Einsatz intelligenter Technologien erhöht die Prozesseffizienz, erlaubt umfassende Analysen für eine vorausschauende Unternehmensführung und unterstützt bei unternehmenskritischen Entscheidungen. Doch einige Mitarbeiter begegnen dem fortschreitenden Einsatz von Lösungen mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning noch immer mit Argwohn. Sei es aus Angst vor einem Arbeitsplatzverlust oder sei es aufgrund von Vorbehalten gegenüber deren Nutzen.
Das Stichwort an der Stelle ist Transparenz: Sobald Mitarbeiter im Transformationsprozess involviert werden und selbst sehen, dass diese Technologien sie in ihren Alltagsarbeiten unterstützen, sind Bedenken schnell zerstreut. Es kommt also in erster Linie darauf an, die Vorteile richtig zu kommunizieren. Dazu zählen mit Blick auf künstliche Intelligenz nicht nur Prozessoptimierungen, sondern auch Erleichterungen bei der Adressierung gestiegener Sicherheits- und Compliance-Anforderungen.
Unternehmensentscheider haben also unter anderem die Aufgabe, bei der Belegschaft eine gesunde Neugier gegenüber neuen Technologien zu erhalten. So stellen sie sicher, dass das gesamte Unternehmen innovativ bleibt.
Nichtsdestotrotz muss bei deren Einführung im Vorfeld immer genau abgewogen und der Einsatz analysiert und bewertet werden. Folgende Fragen sollten dabei Berücksichtigung finden: Warum sollte die Lösung eingesetzt werden? Soll sie selbst entwickelt oder eingekauft werden? Und mit welche Business Case gehe ich in die erste Erprobung?
2. Die Entwicklung einer Datenstrategie
Ob strukturiert oder unstrukturiert – Unternehmensdaten sind das Triebmittel des Wandels. Und mit der fortschreitenden Digitalisierung wird der Datenbestand immer größer und unübersichtlicher. Ein wichtiger Grundpfeiler bei der Umsetzung einer planvollen IT- und Digitalisierungsstrategie ist daher eine zugrundeliegende Datenstrategie. Unter anderem sollten sich Entscheider fragen: Wie soll mit Unternehmensdaten grundsätzlich umgegangen werden und wie kann das Unternehmen bestmöglich vom vorhandenen Wissensfundus profitieren?
Zentral ist in dem Zusammenhang der Abbau etwaiger Datensilos, die vielfach durch den Einsatz unterschiedlichster Systeme und Fachanwendungen in Unternehmen historisch entstanden sind. Die Nutzung einer möglichst einheitlichen Datenbasis über alle Abteilungen hinweg, bietet ein mehr an Transparenz und erlaubt Echtzeitanalysen, die die Unternehmenssteuerung und Ressourcenplanung erleichtern.
Auch mit Blick auf die Umsetzung von Sicherheitsanforderungen ist eine wohlüberlegte Datenstrategie entscheidend. In puncto Datenabsicherung und -verlässlichkeit sowie bei der Durchsetzung von Compliance-Regeln, etwa mit Blick auf die DSGVO oder Rechteverwaltung, bietet sie wichtige Hilfestellung. Eine gute Datenstrategie hilft dabei nicht nur IT-Verantwortlichen. Im Grunde sind alle C-Level-Entscheider im Unternehmen betroffen, denn nicht selten haben beispielsweise CFOs die Aufgaben eines Compliance Managers auf dem Tisch.
3. Umsetzung einer Cloud-Strategie
Unternehmer sollten sich zunehmend mit dem Thema Public Cloud auseinandersetzen. Insbesondere moderne Managed Cloud Service-Angebote bieten heute gegenüber einem traditionellen On-Premises-Ansatz zahlreiche Vorteile. Nicht nur sind die dafür genutzten Rechenzentren jederzeit verfügbar und haben meist höhere Sicherheitsstandards als Private Cloud-Lösungen, sie haben außerdem den Vorzug, dass Unternehmen Rechen- und Speicherkapazitäten jederzeit ganz nach ihrem aktuellen Bedarf skalieren können. Über- oder Unterkapazitäten lassen sich damit vermeiden.
Im Sinne einer ganzheitlichen IT-Strategie macht es zudem Sinn, sich nicht nur über die Bereitstellung der Infrastruktur, sondern unter Einbezug der Datenstrategie auch über den Einsatz einer nativen Cloud-basierten Unternehmenssoftware Gedanken zu machen. Der Vorteil: Solche Software-as-a-Service-Lösungen bringen einerseits gleich eine einheitliche Datenbasis für verschiedenste Abteilungen und Kernsysteme mit und generieren allein dadurch Synergien. Andererseits werden diese in Echtzeit gepflegt, sodass innovative Technologien wie Machine Learning, Blockchain und Analytics sowie darauf aufbauende Funktionen im Hintergrund nahtlos implementiert und von Unternehmen ohne Ausrollung von Patches und damit verbundener Betriebsunterbrechungen genutzt werden können.
Die Umsetzung einer umfassenden Cloud-Strategie kann damit ein zentraler Treiber von Prozessverbesserungen und Innovationsstärke sein. Die Unternehmen selbst können sich auf das Wesentliche, also auf ihr Geschäft, konzentrieren.
4. Erfolgsfaktor: Gutes Changemanagement
Eine vorausschauende Unternehmensplanung zeichnet sich durch das stetige Umsetzen und Erschließen zukunftsorientierter Geschäftsstrategien und -felder mithilfe eines effizienten Changemanagements aus. Und die Basis dafür sind gut informierte sowie ausgebildete Mitarbeiter. Für das Gelingen kontinuierlicher Transformationsprozesse sind sie ein Schlüsselfaktor. Verantwortliche in Unternehmen sollten immer die Wünsche und Anforderungen aller Stakeholder berücksichtigen, wozu auch die Belegschaft zählt. Bei der Einführung neuer Technologien, etwa bei der Migration von (Kern-)Systemen in die Cloud, ist es beispielsweise wichtig, dass nicht allein technische und wirtschaftliche Überlegungen bei der Auswahl von Lösungen im Vordergrund stehen. Die Mitarbeiter sollten von Anfang an eingebunden und schon in der „Proof of Concept“-Phase aktiv an der Implementierung mitarbeiten können, damit sie die Möglichkeit für frühzeitiges Feedback haben. Dieses Vorgehen fördert nicht nur das Gelingen solcher Projekte, sondern auch die Bereitwilligkeit für Neues bei der Belegschaft.
5. Abteilungen und Geschäftsfelder koordinieren
Bei der Implementierung einer modernen IT-Strategie ist es heute ganz entscheidend, gleich einen abteilungsübergreifenden Ansatz zu verfolgen. Alle Unternehmensbereiche, Teams und Abläufe sollten einbezogen und kein Stückwerk betrieben werden, um größtmögliche Vorteile zu generieren. Wichtig ist dabei, dass alle Entscheider an Bord geholt und Datensilos vermieden werden. Um diese Aufgabe zu stemmen, benötigen Projektverantwortliche ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten. Denn um unternehmensweit eine neue Strategie und damit neue Technologien erfolgreich einzuführen, müssen sie verständlich erklären können, weshalb diese abteilungs- sowie firmenrelevant und für die künftige unternehmerische Praxis unerlässlich sind.
Dass sich nach erfolgreicher Einführung einer ganzheitlichen IT-Strategie durch eine engere Zusammenarbeit einzelner Abteilungen Synergien erzeugen und verborgene Potenziale freilegen lassen, zeigt beispielsweise die Oracle Studie „How HR is using Analytics to optimize the workforce“. Hier gaben 88 Prozent der Befragten an, dass eine optimierte Zusammenarbeit von Finanz- und Personalwesen (HR) bei Personalstrategie und -planung sowie bei gemeinsamen Analysen die Unternehmensperformance deutlich ankurbeln.
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