Matthias Weber im Gespräch mit Tim Langenstein, Vorstand Beratung bei e.bootis, zum Thema B2B E-Commerce.
Die e.bootis ag aus Essen ist Hersteller der ERP-Software-Suite e.bootis-ERPII . Das Unternehmen entwickelt, vermarktet und implementiert seit über 35 Jahren leistungsstarke Software-Systeme auf Grundlage betriebswirtschaftlicher Anforderungen. Über 80 Mitarbeiter begleiten an drei Standorten in Deutschland zahlreiche Installationen im In- und Ausland. e.bootis bietet eine zukunftssichere ERPII Software, die sämtliche Prozesse unter den Bedingungen der digitalen Transformation effizient steuert. Der unternehmensübergreifende Datenaustausch wird durch die offene Systemarchitektur optimal unterstützt. e.bootis-ERPII : plattformunabhängig, im Standard individualisierbar, 100 %ig releasefähig und skalierbar.
5 Fragen an e.bootis zum Thema B2B E-Commerce
Auf unsere 5 Fragen zum Thema „B2B E-Commerce“ gibt uns Tim Langenstein, Vorstand Beratung bei e.bootis, Antworten.
Frage 1: Worin unterscheidet sich B2B eCommerce von B2C eCommerce?
Auch wenn die Grenzen zwischen B2B und B2C immer fließender werden, gibt es doch einige wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Handelsbeziehungen. Das B2B eCommerce wird durch die Sortimentsabbildung des Lieferanten für bereits bestehende Kunden mit oft individuellen Preisfindungsmechanismen, Zahlungs- und Lieferbedingungen bestimmt. Bestellungen können durch hohe Stückzahlen geprägt sein. Im B2C eCommerce hingegen wird der Händler mit einer häufig wechselnden Klientel konfrontiert. Die, gelenkt durch Werbemaßnahmen oder Social Media-Aktivitäten immer auf der Suche nach dem günstigsten Preis, in einen Onlineshop gespült wird. Hieraus lässt sich bereits erkennen, dass den einzelnen Plattformen ganz andere
Systemanforderungen zugrunde liegen müssen:
Die technische Abbildung eines B2C Shops mit überwiegend festen Preisen ist weitaus leichter als die eines B2B Shops. Dort müssen u. U. ausgeprägte Rabattstrukturen und Produkte mit vielen Varianten und Merkmalen, die sich mittels Produktkonfigurator selbständig vom Kunden konfigurieren lassen, berücksichtigt werden.
Frage 2: Welche Trends sehen Sie im B2B eCommerce?
B2B eCommerce dient heute nicht mehr nur dem reinen Einkauf. Als Stufe im Supply-Chain-Prozess wandelt sich der B2B eCommerce verstärkt zur Kommunikationsplattform. Der Online-Shop als digitaler Berater für erklärungsbedürftige Produkte. Der Kunde kann sich bequem über Produktneuheiten und –veränderungen informieren, sich jederzeit einen Überblick über offene Aufträge, Lieferstatus oder Reklamationen verschaffen und die Einrichtung wiederkehrender Bestellungen anstoßen. Im Sinne von KI können sogar spezielle Angebotsvorschläge gemäß dem Einkaufsverhalten des Kunden zusammengestellt werden.
Die im Idealfall mit dem ERP-System vernetzte Shopsoftware stößt dabei automatisierte Prozesse an, die weitestgehend ohne manuelle Mitarbeitereingriffe auskommen. Diese können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und werden von administrativen Aufgaben entlastet. Nicht unberücksichtigt dürfen auch die zunehmend digitalisierten Einkaufsprozesse auf Kundenseite bleiben. Machen sie doch die Unterstützung entsprechender Freigabeprozesse ab einem bestimmten Bestellwert durch Vorgesetzte notwendig, welche auf der B2B Plattform handelbar sein sollte.
Frage 3: Wie wichtig ist die User Experience im B2B eCommerce?
Dem als Privatperson durch B2C geprägtem Geschäftskunden ist das Nutzenerlebnis im Geschäftsalltag natürlich ebenso wichtig. Der Shop sollte so einfach wie möglich zu bedienen sein, verbunden mit einer zielführenden Navigation, einer intelligenten Suche und sich daraus ergebenden wertvollen Produktinformationen. So werden die meisten Kunden zu Wiederholungstätern.
Dieses Nutzererlebnis trägt wiederum zu einer Senkung der Prozesskosten und eine höhere Prozessgeschwindigkeit in der Kunden-Lieferanten-Beziehung bei. Ein gut strukturierter und professioneller Online-Shop stellt aber nicht nur für den Kunden eine immense Arbeitserleichterung dar, sondern unterstützt den Shopbetreiber gleichermaßen in der Optimierung seiner eigenen Geschäftsprozesse.
Frage 4: Worauf sollte man bei der Auswahl von einer B2B eCommerce Plattform achten?
In Zeiten von Google und anderen Suchmaschinen ist eine auf SEO ausgerichtete technische Basis ein K.O. Kriterium. Schließlich möchte ein Händler bei den Suchergebnissen recht weit oben mitspielen. Ebenso wichtig sind die Geschwindigkeiten beim Seitenaufbau und bei der Produktsuche. Gerade die komplexen Produktportfolios eines B2B Shops weisen den zugrundeliegenden Suchmechanismen eine große Rolle zu. Schließlich müssen sehr vielen Datenmengen in kürzester Zeit durchsucht werden.
Autocomplete-Funktionen und die Anzeige von Suchergebnissen bereits während der Eingabe können die Suchdauer immens reduzieren und unterstützen den Kunden gleichzeitig bei der Verfeinerung seiner Suche. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der effiziente Ablauf innerhalb einer eCommerce-Plattform ggf. sogar in Verbindung mit dem vorhandenen ERP-System. Denn nur so erhält der Kunde sowohl bei seinen operativen als auch bei seinen administrativen Prozessen eine merkbare Entlastung. Wenn eine wiederkehrende Bestellung mit wenigen Klicks ausgelöst werden kann, erspart dieses dem Kunden Zeit und Geld. Kostenreduktion und eine damit einhergehende höhere Servicequalität stärken wiederum die Kundenbindung.
Frage 5: Welche Schritte sollte man bei der Einführung einer B2B eCommerce Plattform beachten?
Zunächst muss ein klares Ziel definiert werden: Was soll mit der unternehmenseigenen eCommerce Plattform erreicht werden? Sollen Reichweite und/oder Marktanteile gesteigert werden? Oder soll der Kundschaft ein vereinfachter Zugang beispielsweise zum Ersatzeilgeschäft eingeräumt werden? Ohne Ziel eine passende Lösung zu finden ist schier unmöglich. Danach werden die Anforderungen an die zu betreibende Plattform festgelegt: Welche Prozesse können über den Shop und somit über die digitale Schnittstelle ins Unternehmen angestoßen werden? Welche Funktionen stellen einen Mehrwert für die Kunden dar?
Genauso wichtig sind aber auch Funktionen, die einen Mehrwert für die eigene Prozessoptimierung darstellen. Zu guter Letzt darf die Analyse nicht vergessen werden: Schon vor der Einführung ist zu überlegen, welche Analysemethoden für die Weiterentwicklung des Geschäfts interessant sein könnten und wie tief diese in die Shop-Software integriert werden müssen.
Das Interview wurde schriftlich, mit Tim Langenstein, Vorstand Beratung bei e.bootis, geführt
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