Wie gut sich Unternehmen an geänderte Marktbedingungen anpassen können, etwa mit innovativen digitalen Produkten und Dienstleistungen, ist ganz entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für die IT-Abteilung bedeutet das, dass sie Neuentwicklungen schnell und kontinuierlich bereitstellen muss. Allerdings sind die dafür benötigten zeitlichen und personellen Ressourcen immer noch stark durch Routineaufgaben gebunden. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet die Container-Technologie. Damit lassen sich selbst komplexe Software-Releases wesentlich einfacher als bislang automatisiert und schnell bereitstellen, sowohl On-Premises als auch in der Cloud. Die Automatisierung des Release-Managements spart Kosten und reduziert spürbar den benötigten Zeitaufwand. Mehr noch: Das Automatisieren manueller Prozesse eliminiert auch viele Fehlerquellen beim Installieren und Updaten von Programmen. Trotz aller Vorteile der Container-Technologie nutzen sie viele Unternehmen noch nicht, was vor allem am fehlenden Know-how und an den Sicherheitsbedenken liegt.
Vorteile der Container-Technologie sind bekannt
Nach einer aktuellen Studie des Analystenhauses techconsult wissen neun von zehn deutschen Unternehmen um die Pluspunkte der Container-Technologie hinsichtlich Flexibilität und Effizienz des IT-Betriebs. Für die befragten IT-Verantwortlichen und Softwareentwickler gehören dazu insbesondere die automatisierte Skalierbarkeit, das schnelle Deployment sowie die hohe Zuverlässigkeit und Ressourcen-Effizienz. Mehr als zwei Drittel sind davon überzeugt, dass Container-Technologie zu einem festen Bestandteil ihrer Anwendungsentwicklung und -bereitstellung wird. Allerdings stehen auch für 35 Prozent der Studienteilnehmer Sicherheitsbedenken dem Container-Einsatz in ihrem Unternehmen entgegen.
Doch gerade diese Bedenken sind unbegründet: Container-Technologie und insbesondere Plattformen wie Kubernetes können die Sicherheit für Anwendungen sogar verbessern, zum Beispiel, indem Sicherheits- und Compliance-Anforderungen direkt im Code abgebildet werden. Und hier liegt vielleicht die eigentliche Herausforderung: Mit Container-Technologie müssen Unternehmen das Security Management ganz neu denken. Sicherheitsregeln werden anders, an anderen Stellen und viel direkter implementiert als in klassischen Infrastrukturen mit Netzwerksegmentierung und Firewall. Während bisher Security-Spezialisten unabhängig von den Entwicklern vor allem auf Netzwerkebene für die nötige Sicherheit sorgten, werden viele Sicherheitsfunktionen jetzt bereits von den Entwicklern integriert und an zentraler Stelle, nämlich im Kubernetes-Cluster, implementiert.
Schnell, schneller, Container
Eine Folge der Digitalisierung ist die Forderung nach einer immer kürzeren Time-to-Market. Unternehmen müssen neue Applikationen oder Services möglichst von jetzt auf gleich bereitstellen, womit auch der Druck auf die IT-Abteilung wächst. Container zusammen mit einer geeigneten Orchestrierungssoftware unterstützen optimal eine hochgradig automatisierte Continious Delivery Pipeline. Viele Aufgaben, die bisher einzeln geplant und von unterschiedlichen Fachkräften ausgeführt wurden, entfallen. Während in einer virtuellen Maschine zum Beispiel Betriebssystem und Anwendungen wiederholt aktualisiert und Sicherheitsregeln manuell angepasst werden müssen, startet man in einem Kubernetes-Cluster einfach einen neuen Container mit der aktuellen Version einschließlich der Sicherheitsregeln und löscht den alten. Fertig. Selbst das Testen von Updates und Security-Fixes lässt sich vollständig automatisieren. Ein automatisiertes Deployment beschleunigt somit das Bereitstellen und Aktualisieren von Software. Es entlastet damit gleichzeitig die IT-Teams von zeitaufwendigen Routineaufgaben und schafft Freiräume für neue Aufgaben.
Fehlendes Know-how als Einstiegshürde
Gerade mittelständische Unternehmen zögern noch bei der Containerisierung ihrer Anwendungen, was laut der erwähnten Studie oft am noch fehlenden Know-how und der vermeintlichen Komplexität der Implementierung in die vorhandene IT-Infrastruktur liegt. Beide Hürden lassen sich jedoch mit einem erfahrenen Dienstleister an der Seite gut meistern. Dieser stellt idealerweise die komplette Infrastruktur bereit und erleichtert den Einstieg in die Welt der Container und ihrer Orchestrierung. Meist geht es auch nicht darum, möglichst viele Anwendungen gleichzeitig zu containerisieren, sondern erst einmal mit einzelnen Applikationen zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln. Flankiert von praxisnahen Workshops kann so schrittweise das nötige Know-how aufgebaut und Sicherheit im Umgang mit dem doch gänzlich neuen Ansatz des Container-Managements erworben werden.
Ausrede „Altprogramme“ gilt nicht
Der Wechsel von klassischen Infrastrukturen hin zur Container-Plattform stellt einen Paradigmenwechsel in der IT dar. Da gilt es, manchen Manager noch zu überzeugen, eingefahrene Wege zu verlassen. Besonders die Software-Entwickler treiben diesen Wandel an und haben die Argumente auf ihrer Seite: Container unterstützen moderne DevOps-Prozesse und den plattformübergreifenden Betrieb von Applikationen in hochverfügbaren Cloud-Infrastrukturen bei sinkendem Aufwand für die IT-Abteilung. Der oft gehörte Einwand, dass ältere Programme nicht für den Container-Betrieb geeignet sind, kann man so aber nicht stehen lassen.
Viele Legacy-Anwendungen lassen sich durchaus containerisieren, jedenfalls öfter als gedacht. Üblicherweise fangen Unternehmen in der Praxis aber “auf der grünen Wiese” an. Das heißt, sie nutzen die Container-Plattform zunächst für neue Applikationen, die von den Entwicklern auch gleich für Container geschrieben wurden. Mit zunehmender Erfahrung wachsen dann oft auch die Begehrlichkeiten: Wenn die IT-Teams mit dem Container-Management vertraut sind und die damit verbundenen Möglichkeiten und Vorteile zu schätzen wissen, entwickelt sich von ganz allein der Wunsch, diese auch für bestehende Anwendungen zu nutzen.
Leichter und effizienter in die Cloud
Die Covid-19-Pandemie hat den Unternehmen deutlich vor Augen geführt, dass Business-Anwendungen skalierbar und unabhängig vom Standort verfügbar sein müssen. Hier sind Cloud-Infrastrukturen und Cloud-Services klar im Vorteil. Sind Anwendungen containerisiert, ist es besonders leicht, sie in die Cloud zu bringen. Container sind unabhängig von der Umgebung lauffähig. Dank standardisierter Services können Sie Container-Anwendungen auch problemlos von einer Cloud in eine andere migrieren. Darüber hinaus lässt sich das Skalieren und Verteilen der Ressourcen wesentlich einfacher und effizienter automatisieren als mit virtuellen Maschinen. Die Vorteile der Cloud werden dadurch besser ausgenutzt. Nicht zuletzt sind Container selbst nochmals deutlich schlanker im Betrieb als eine virtuelle Maschine, weil die Ressourcen für die Virtualisierung und das Betriebssystem entfallen.
Aussicht
Die Container-Technologie ist weiter auf dem Vormarsch, auch wenn viele Unternehmen noch ganz am Anfang stehen und hohen Beratungsbedarf haben. Unternehmen entwickeln immer mehr Applikationen gezielt für den Betrieb im Container. Für den Siegeszug der Container sorgen aber nicht nur das beschleunigte Deployment, sondern auch der Effizienz-Gewinn für den IT-Betrieb. Davon profitieren nahezu alle Business-Anwendungen, vom CRM– und ERP-System bis zum digitalen Geschäftsmodell.
Zu einem wichtigen Erfolgsfaktor hat sich auch Kubernetes entwickelt. Die Orchestrierungs- und Management-Software funktioniert wie eine standardisierte Middleware für alle Cloud-Provider. Kubernetes ist Kubernetes, egal in welcher Cloud und unabhängig von Hardware und Hypervisor. Selbst komplexe Applikationen lassen sich damit ohne aufwendige Anpassungen auf eine neue Hosting-Plattform oder zu einem neuen Cloud-Provider migrieren. Das sind gute Nachrichten für alle Unternehmen, die wegen der letzten Privacy-Shield-Entscheidung des EuGH ihre Container-Anwendungen in eine datenschutzrechtlich unbedenkliche Umgebung verlegen wollen. Erfahrene Cloud-Provider mit Managed Kubernetes Service gibt es auch in Deutschland.
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